Keine Ruhige Minute
Mey Reinhard
Was habe ich in all den Jahren ohne dich eigentlich gemacht,
als Tage noch tagelang waren, wie hab' ich sie nur rumgebracht?
Ohne Spielzeug zu reparieren, ohne den Schreck der Nerven zehrt,
ohne mit Dir auf allen Vieren durch's Haus zu traben als dein Pferd?
Keine ruhige Minute ist seitdem mehr für mich drin.
Und das geht so, wie ich vermute, bis ich hundert Jahre bin.
Du machst dich heut' in meinem Leben so breit daß ich vergessen hab',
was hat es eigentlich gegeben, damals als es dich noch nicht gab ?
Damals glaubt' ich alles zu wissen, bis du mir die Gewißheit nahmst,
Nie glaubt' ich etwas zu vermissen, bis an den Tag, an dem du kamst.
Das Haus fing doch erst an zu leben seit dein Krakeelen es durchdringt,
seit Türen knall'n und Flure beben und jemand drin Laterne singt.
Früher hab ich alter Banause Möbel verrückt, verstellt, gedreht,
ein Haus wird doch erst ein Zuhause, wenn eine Wiege darin steht!
Tiefen und Höh'n hab' ich ermessen, Ängste und Glück war'n reich beschert,
das war ein leises Vorspiel dessen, was ich mit dir erleben werd' !
Denn du kommst und gibst allen Dingen eine ganz neue Dimension,
und was uns nun die Jahre bringen meß' ich an dir, kleine Person
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